15. Februar 2016

Hmmmm - frische Brezeln!

Am Wochenende haben wir, auf besonderen Wunsch einer Einzelnen, seit längerem wieder mal Brezeln gebacken. Nicht aufgebacken, sondern wirklich ganz komplett selbst gemacht. Das ist eigentlich gar nicht so schwer! Man sollte es nur ein wenig im Voraus planen, da man a) etwas ungewöhnliche Zutaten benötigt (nämlich die Lauge) und b) der Vorteig mindestens einen Tag im Kühlschrank verbringen sollte. Aber, ich kann Euch sagen, es lohnt sich!







Das einzig Schwierige daran ist, an die Lauge zu kommen. Das NaOH dafür bekommt man in der Apotheke, allerdings haben das nicht alle da und auch nicht jede Apotheke rückt das so einfach für den Hausgebrauch raus. Beim Hantieren mit der Lauge ist in jedem Fall Vorsicht angebracht, da sie ätzend ist, also immer Handschuhe tragen, nichts verschütten oder spritzen und alle Arbeitsgeräte und Gefäße gleich nach Gebrauch gut abspülen!

Mit dem NaOH aus der Apotheke rührt man eine 3%ige Lösung an (also 3g pro 100ml Wasser). Es bietet sich an, ca. 1/2 Liter anzusetzen, da die Brezeln am besten getaucht werden (einpinseln geht aber auch). Die Lauge kann mehrfach verwendet werden und wird auch nicht schlecht, ich habe sie in einer Glasflasche im Schrank stehen. In jedem Fall gut kennzeichnen und außer Reichweite von Kindern lagern!

Wenn die erste Hürde, nämlich die Beschaffung, genommen ist, kann es los gehen.

Am Vortag setzt man den Vorteig an

500g Mehl
270ml Wasser
5g frische Hefe, im lauwarmen Wasser aufgelöst

kurz miteinander vermengen, bis ein Teig entsteht.
Der Vorteig darf dann erst mal 1 Stunde bei Raumtemperatur ruhen und dann für 17-48 Std. in den Kühlschrank.

2-3 Stunden, bevor Ihr die Brezeln essen wollt, geht es weiter. Zum Vorteig kommen nochmal

500g Mehl
230ml Wasser
20g Zucker
22g Salz
15g Hefe (wieder im Wasser auflösen)
30g Butter der Schweineschmalz

Alles außer dem Fett mit dem Vorteig  verkneten. Dann das Fett noch dazu und gründlich weiter kneten. Jetzt darf der Teig nochmal 15 Minuten ruhen, bevor der spaßige Teil kommt: Das Brezel formen!

Der Teig wird in 110g Stücke geteilt, so bekommt man am Ende 14 Brezeln in der üblichen Größe. Die Stücke in lange Würste rollen, so ungefähr 50cm lang und in der Mitte einen "Bauch" lassen (das gibt das untere, dickere Ende der Brezel. Die beiden Enden 2 mal kreuzen und am dicke Ende befestigen - viel Spaß beim Tüfteln! Der Profi kann natürlich auch den Brezelwurf versuchen.
Und wenn's gar nicht klappt: Laugenbrötchen und Laugenstangen sind auch lecker!
Das Rübenkind ist inzwischen ein wahrer Meister im Brezeln formen, allerdings ist sie so gründlich dabei, dass ich dafür eine Stunde extra einplane ;)

Wenn die Brezeln geformt und auf den Blechen sind, dürfen sie nochmal ruhen, am liebsten kühl. Dabei bildet der Teig außen eine Art Haut. Nach einer Weile die Brezeln mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken. Nach 1-2 Stunden kommt das Finishing: Die Lauge. Entweder füllt Ihr die Lauge in eine flache Schüssel und taucht die Brezeln ein, oder Ihr bepinselt sie, was zwar nicht ganz so perfekt aussieht nachher, dafür aber vom Handling mit der Lauge deutlich einfacher ist. In beiden Fällen Handschuhe tragen und Kinder außer Reichweite!

Die gelaugten Brezeln werden noch an der dicke Seite längs mit einem Messer geschlitzt (da gehen sie dann schön auf), nach Belieben mit grobem Salz, Sesam oder anderen Körnern bestreut und kommen bei 220° für 12-15 Minuten in den Ofen.






Am besten schmecken die Brezeln natürlich noch warm, da braucht man eigentlich gar nichts mehr dazu. Natürlich passen aber Butter, Kräuterquark oder einfach ein Stück Käse ganz hervorragend dazu, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!


Das Rezept habe ich von hier. Ist viel Text und viel Fachchinesisch, das Ergenbis ist aber super lecker :)


Selbstverständlich kann man die Brezeln auch ohne Lauge backen, dann werden sie nicht so braun und haben nicht das typische Laugenaroma, schmecken aber trotzdem super.

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